Geschichte
Die Neustrukturierung der Lehramtsstudiengänge hat bei den Studierenden
die Perspektiven auf die eigene Ausbildung und Professionalisierung
verändert und vor allem den Wunsch nach einer stärkeren
Praxisorientierung gesteigert. Dabei wird die Professionalisierung
weniger durch eine Verlängerung oder Ausdehnung der Praxisphasen
gefördert, als vielmehr durch eine reflexive und theoriegeleitete
Begleitung der Praktika. An diesem Punkt setzt das LLF Geschichte an und
möchte eine weitere Säule der Praxiserfahrung entwickeln, bei der durch
eine Komplexitätsreduktion im pädagogischen Bereich eine Vertiefung in
der Verzahnung von Theorie, Fach und Praxis ermöglicht wird. Das Ziel
des LLF Geschichte ist folglich eine Vernetzung von Theorie und Praxis
sowie die Professionalisierung der Studierenden mit Hilfe der
Entwicklung und Erprobung kognitiv aktivierender Aufgaben sowie der
systematischen Reflexion zu den in den Schülerseminaren erworbenen
Kompetenzen (mittels der Analyse der angefertigten Videos).
Im LLF Geschichte sind das Hauptseminar Geschichtsdidaktik und eine semesterübergreifende Forschungswerkstatt in den Bildungswissenschaften verknüpft. Im Hauptseminar werden Theoriemodelle zur Entwicklung des historischen Erzählens und zum Umgang mit Geschichtskultur erarbeitet, das Schülerseminar geplant und durchgeführt und anschließend mithilfe des Videomaterials gemeinsam reflektiert. Das Schülerseminar setzt hierbei bewusst bei Themen an, die vor Ort relevant und nicht durchdidaktisiert sind. So beginnt das Schülerseminar mit einer Exkursion, die die Geschichte vor Ort bewusstmacht. Es schließt sich die Erarbeitungsphase im Seminarraum an (Geschichte im Labor), deren Ziel die Präsentation und Diskussion der Ergebnisse sind. Das Schülerlabor ist im LLF Geschichte folglich als Praxisintervention zwischen einer vertieften Phase der Theoriebildung und -anwendung und der Theoriereflexion eingebettet.