„Religiöse Zeugnisse werden nur selten so präsentiert, dass sie als Herausforderung sowohl an das eigene Denken und die eigene Urteilskraft, als auch an die persönliche Lebensführung erfahren werden können.“ (Englert 2013, 262).

Diesem ernüchternden Fazit aus einer großen Studie zum schulischen Religionsunterricht bereits in der universitären Lehrer:innen-Ausbildung in einer engen Theorie-Praxis-Verzahnung den Zugang zu einer vertieften Relevanzkonstruktion entgegenzusetzen, ist das Ziel dieses Lehr-Lern-Forschungslabores.

Im Zentrum steht dabei die wissenschaftlich fundierte Konzeption, Durchführung, Analyse und Reflexion einer originalen Begegnung mit Religion(en) im Fachdidaktik-Seminar, die ein solches vertieftes Lernen sichtbar macht.




Methode:

  • Im Projektseminar werden Theoriemodelle zur religionsdidaktischen Übersetzung des „Deeper Learning-Modells“ und zur „Kognitiven Aktivierung“ erarbeitet.
  • Die entwickelte Lernlandschaft wird mit Schüler:innen in „Originaler Begegnung“ erprobt.
  • Dies wird als „Lehr-Lern-Forschungslabor“ per Videographie für die anschließende Analyse und Reflexion festgehalten.

Themenfelder:

Erfahrungen:

  • Hohe Motivation und großes Engagement bei den Lehramtsstudierenden
  • Die angehenden Religionslehrkräfte konnten bei der Vorbereitung, Durchführung und Reflexion in besonderem Maße die Erfahrung der praktischen Relevanz religionsdidaktischer Theorien für die Unterrichtsgestaltung machen.


Im Rahmen der Lehr-Lern-Forschungslabore werden verschiedene Teilkompetenzen wie etwa die kommunikative Kompetenz gefördert.  

  Die untenstehenden Vignetten und Gesamtunterrichtssequenzen stammen aus Lehr-Lern-Forschungslaboren der Fachdidaktik Katholische Religion zu verschiedenen Themen wie Ökologisches Lernen, Relevanzkonstruktion oder Korrelation

Um auch auf die besonderen Gegebenheiten und Herausforderungen der Corona-Krise zu reagieren, wurden neben Standardaufnahmen in Präsenz  Erprobungen online oder in einer hybriden Form durchgeführt.

Alle Erprobungen werden von Lehramtsstudierenden vorbereitet, konzipiert und durchgeführt. Die Unterrichtstunden werden als Teamteachings gestaltet.





Weitere Informationen erhalten Sie mit Klick auf die verschiedenen Themenbereiche. Einen kleinen ersten Einblick bieten zudem die folgenden Aufnahmen: 




Abbildung 1 zeigt ein Online-Labor. Die Studierenden leiteten als Lehrpersonen per Zuschaltung den Unterricht. Die Studierenden nahmen über MS Teams oder BigBlueButton an der Stunde teil.









Abbildung 2 gibt einen Einblick in ein Präsenz-Labor. Die Schüler:innen sitzen in Gruppenformationen und erarbeiten die Inhalte einer zuvor durchgeführten Exkursion zum Mainzer Dom. 



 





Liebe Nutzer:innen,

auf den folgenden Unterseiten finden Sie zahlreiche Unterrichtsvideos. Diese sind nach spezifischen fachdidaktischen Inhalten strukturiert. Zudem bieten wir Einheiten, die sich auf einzelne Lehrveranstaltungen beziehen. Alle Videos sind durch eine Sicherheitsschranke geschützt. Um Zugriff auf die Videos und Einheiten zu erhalten, ist jeweils die Unterzeichnung einer Geheimhaltungserklärung notwendig. Diese wird Ihnen bei dem ersten Aufrufen des Themas angezeigt. Durch das Absenden erklären Sie sich mit den darin enthaltenen Inhalten und Regularien einverstanden. Alle wichtigen Informationen zu diesem Thema können Sie noch einmal unter FAQ und Disclaimer nachlesen. 

Abschließend wünschen wir viel Spaß auf den folgenden Seiten. 

Bei technischen Fragen, wenden Sie sich gerne an infomoodle-llf@uni-mainz.de.



Der Umweltschutz stellt eine allgegenwärtige, generationenübergreifende Thematik dar, die alle etwas angeht und die auch innerhalb des ökologischen Lernens eine bedeutende Rolle spielt. Da insbesondere die jüngere Generation auf die Dringlichkeit ökologischer Fragen verweist, stehen vor allem ökologische Alltagsfragen bei der Entwicklung passender Lerngelegenheiten im Fokus. Die entwickelten Unterrichtsmaterialien wurden im Rahmen eines Projekttages mit einer neunten Klasse erprobt. Einen Baustein dieser Unterrichtsreihe bildet eine in Kleingruppen durchgeführte Onlinediskussion, die auch videographiert wurde. Da sich die für die Onlinediskussion gewählte Methode zur Einleitung eines Perspektivenwechsels eignet, kann dieser Ansatz als Grundlage für eine religionsdidaktische Analysefrage dienen.

Das Thema Ökologsiches Lernen wurde im zweiten Lehr-Lern-Forschungslabor (B.Ed./M.Ed.) der Fachdidaktik Katholische Religion behandelt. In diesem Rahmen wurde innovatives Unterrichtsmaterial für den Religionsunterricht im Homeschooling gestaltet, das Ihnen in dieser Einheit zur Verfügung steht.




16 Lehramtsstudierende entwickelten im Sommersemester 2022 den außerschulischen Lernort „Mainzer Dom“ zu einer kognitiv aktivierenden Lernlandschaft, die vertieftes religiöses Lernen nach den religionsdidaktischen Konzepten der „Originalen Begegnung“ und der „Korrelationsdidaktik“ ermöglicht. Im Fokus der konzipierten Aufgabenstellungen lagen Entdeckungen der 1000-jährigen Kathedrale mit allen Sinnen, die unterstützt durch analoge und digitale Medien mit den Vorerfahrungen und der Lebenswelt der 6. Klässler:innen in Beziehung gebracht wurden. Staunend, rätselnd und grübelnd durchliefen die Schüler:innen der Kooperationsschule „Theresianum Mainz“ den Projektvormittag, der vom LLF-Videographie-Team begleitet wurde.






Während insbesondere die jüngere Generation auf die Dringlichkeit ökologischer Fragen in der Gesellschaft hinweist, wird gleichzeitig beim Ringen um diese große Herausforderung deutlich, dass viele Perspektiven berücksichtigt werden müssen. Daraus entstand im Sommersemester 2022 ein von Lehramtsstudierenden der Physik und Religion konzipierter Projekttag, bei dem zunächst zentrale physikalische Experimente Einblicke zum Klimawandel ermöglichten. Im Rahmen des anschließenden „Theo Talk“ konnten die 10. Klässler:innen die eigene Verantwortung aus verschiedenen Perspektiven reflektieren. Die Eindrücke der Lehramtsstudierenden bei der ersten Analyse und Diskussion des videographierten Lehr-Lern-Forschungslabors machte deutlich, dass gerade das Feld „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ fächerübergreifend gedacht werden muss.





Was bedeutet es, wenn im kooperativen Religionsunterricht das Ziel ausgerufen wird, die konfessionelle Vielfalt als einen Schatz wahrzunehmen, den es zu heben gilt?

Wie verändert ein konfessionell-kooperativer Ansatz die Didaktik eines Religionsunterrichts, der Gemeinsamkeiten stärken und Unterschieden gerecht werden soll – statt den Fokus auf Abgrenzung und Rechthaberei zu richten?

Welche Kompetenzen brauchen Studierende der evangelischen und katholischen Religionslehre für diese Form des konfessionellen Religionsunterrichts, der ihnen durch eine starke Ausbreitung und positive Evaluation in der schulischen Praxis begegnen wird?

Diesen Fragen widmete sich im Wintersemester 2020/21 das Lehr-Lern-Forschungslabor Religion, das erstmals in Kooperation zwischen der Evangelisch- und der Katholisch-Theologischen Fakultät durchgeführt wurde. In konfessionell-gemischten Kleingruppen konnten 26 Studierende intensiv mit theologischen, didaktischen und pädagogischen Grundfragen ringen, um anschließend gemeinsam geeigneten Unterrichtsmaterial für eine 5. Jahrgangsstufe zu konzipieren. Dies führte nach dem Blick in die beiden Lehrpläne zur Identifizierung und Ausgestaltung von fünf verschiedenen Themenfelder, die bei einem digitalen Projekttag (pandemiebedingtes Homeschooling) mit knapp 60 Schüler:innen der Kooperationsschule „Theresianum Mainz“ praktisch ausprobiert werden konnten.



Zur Frage „Welchen Beitrag können Religionen zu einer klimagerechten Welt leisten?“ entstand eine Kooperation mit der Schulinitiative der „Students for Future“ an der Universität Mainz, die es sich zum Ziel setzt, interdisziplinär in den Klassenzimmern für die Klimakrise zu sensibilisieren.

Die Lehramtsstudierenden konzipierten hierzu religionsdidaktisches Material für einen Oberstufen-Projekttag rund um eine interaktive, interreligiöse Podiumsdiskussion mit Expertinnen aus dem Buddhismus, Judentum, Christentum und Islam. Einerseits nahmen bundesweit interessierte Lehrkräfte mit ihren Kursen diese Möglichkeit an, über eine zentrale Plattform Zugang zum Stream und dem rahmenden, innovativ gestalteten Unterrichtsmaterial zu bekommen, und andererseits konnte dies mit Schüler:innen der Kooperationsschule „Theresianum Mainz“ im digitalen Raum durchgeführt und aufgezeichnet werden. Die Jugendlichen konnten bei der interreligiösen Podiumsdiskussion mit interaktiven Beteiligungsmöglichkeiten erleben, wie stark es sich bei der Beantwortung der Ausgangsfrage um ein gemeinsames Anliegen mit gemeinsamen Argumenten handelt, das auf einem gemeinsamen Weg gegangen werden kann!