Derzeit bewegen sich zwei
Lehrveranstaltungsformate der Bildungswissenschaften auf unserer
Plattform: UBRI (Bachelorseminar, Modul 02) und Forschungswerkstatt
(Masterseminar). In beiden Veranstaltungen werden Unterrichtsvideos
eingesetzt und von den Studierenden
analysiert. Hierbei werden unterschiedliche methodische Ansätze eingesetzt, sodass es ro Semester verschiedene UBRI-SEminare und Forschungswerkstätten gibt. An dieser Stelle werden zwei Konzeptionen beispielhaft vorgestellt.
Forschungswerkstatt
Die Fähigkeit, lernwirksame
Unterrichtsmomente erkennen, analysieren und alternative
Handlungsoptionen bestimmen zu können, gilt als entscheidendes Merkmal
für professionelles Handeln im Unterrichtskontext (vgl. Seidel &
Prenzel, 2007). Als Mittel
der Professionalisierung von Lehramtsstudierenden hat sich die
Unterrichtsbeobachtung in den letzten Jahren international zu einem
Standardverfahren durchgesetzt, wobei immer häufiger auf das Verfahren
der Videografie zurückgegriffen wird (vgl. u.
a. Petko et al., 2014; Seidel et al., 2010; Krammer & Hugener,
2005).In der Forschungswerkstatt stehen die
Reflexion und Interpretation videografierter Unterrichtssituationen im
Fokus mit dem Ziel, Studierenden ein vertieftes Verständnis von
Lehr-Lernprozessen zu vermitteln und mit ihnen Handlungsoptionen für die
Unterrichtspraxis
zu entwickeln. Als theoretische Grundlage dient das Modell der
Basisdimensionen guten Unterrichts (vgl. Klieme et al., 2006), anhand
dessen die Studierenden Indikatoren für die Beurteilung von
Unterrichtsqualität entwickeln und an vorliegendem Videomaterial
anwenden.In dem parallel laufenden Seminar der
Fachdidaktiken Englisch, Geschichte, Katholische Religion, Musik, Physik
und Romanistik erhalten die Studierenden die Möglichkeit, das erworbene
Wissen in der Praxis anzuwenden. D.h. sie erarbeiten unter dem Aspekt
der kognitiven Aktivierung fachbezogene Aufgabenformate, die sie
unter realen Bedingungen in sogenannten Lehr-Lern-Forschungslaboren
(LLF) mit Schülerinnen und Schülern umsetzen.Im zweiten Teil der Forschungswerkstatt
werden die durchgeführten Unterrichtseinheiten mit Hilfe von
Videoaufnahmen systematisch auf Grundlage der Theorie der
Basisdimensionen guten Unterrichts analysiert und reflektiert.
Zugriff zu Videoaufnahmen erhalten Sie als Studierende:r der Forschungswerkstatt über Videosequenzen Forschungswerkstatt.
UBRI
Im Rahmen dieses Seminars werden sowohl
inhaltliche als auch methodische Ziele fokussiert. Auf der Ebene des
Inhalts erarbeiten die Studierenden grundlegende Kenntnisse über
fächerübergreifende Unterrichtsqualität. Hierzu erhalten sie einen
theoretischen
Überblick über zwei von insgesamt drei Basisdimensionen guten
Unterrichts. Fokussiert werden hierbei die Auseinandersetzung mit den
Dimensionen der Klassenführung und der kognitiven Aktivierung, die
sowohl inhaltlich aufgearbeitet als auch durch die
Entwicklung theoriebezogener Indikatoren vertieft und schließlich im
Rahmen einer videographierten Unterrichtsanalyse angewendet werden. Die
Studierenden sind hierbei gefordert, die Beobachtungsinstrumente
selbstständig theoriebezogen zu entwickeln
und diese in einem nächsten Schritt an einem Unterrichtsbeispiel
anzuwenden. Zur Fokussierung des Beobachtungschwerpunkts wird die
Notwendigkeit der theoretischen Auseinandersetzung betont, um konkrete
Aspekte zu sondieren, die mit dem zu beobachtenden Konstrukt
im Zusammenhang stehen. Diese theoretisch explizierten Aspekte müssten
in einem nächsten Schritt in potenziell beobachtbares Verhalten in Form
von Indikatoren übersetzt werden. Der
Anspruch besteht darin, Indikatoren eindeutig, beobachtbar, positiv,
handlungsbezogen und situationsspezifisch zu formulieren. Nach der
Erläuterung des Kontinuums niedrig- bzw. hoch-inferenten Ratings wird
die systematische Entwicklung adäquater Ratingsysteme
aufgegriffen. Als bedeutsam wird neben der Passung zum Indikator die
Trennschärfe der Kategorien und damit die Vermeidung von Überlappungen
zwischen den Abstufungen betont sowie auf den Anspruch einer
einheitlichen semantischen Metrik hingewiesen.
Das Ratingsystem soll von den Studierenden so gestaltet werden, dass
themenfremde Personen es anwenden können. Durch den theoretischen Input
und die selbstständige Erstellung der Beobachtungsinstrumente erwerben
die Studierenden ein Verständnis für
die kriteriengeleitete Beobachtung, Analyse, Beurteilung und
Reflexion von Unterricht. Zugleich werden sie für den Nutzen dieser
theorienbasierten Form der Unterrichtsbeobachtung und für den Bezug zur
Unterrichtsentwicklung in der Schulpraxis sensibilisiert.
Die Inhalte des Seminars werden jeweils pro Sitzung und Themenbereich in Selbstlernmodule und Bausteine integriert.
Zudem steht Ihnen eine spezielle Videoanalyse-Software unter Videoanalyse UBRI,
die Ihnen das Kodieren und Raten der Unterrichtsausschnitte für Ihre
Indikatorenerstellung
und Ihre Hausarbeiten erleichtern soll zur Verfügung. Für Ihren Kurs
und die Selbstlernmodule werden Sie nach Anmeldung von uns
eingeschrieben, sodass sie in Ihrem Dashboard erscheinen. Für den Zugriff auf die Unterrichtsvideos (gilt
nur für Videoanalyse UBRI), welche Einblicke in unterschiedliche Fächer
bieten, müssen Sie ein gesicherters Einschreibeverfahren durchlaufen.
Das Einschreibeverfahren, das eine Geheimhaltungserklärung
enthält, dient vor allem dem Schutz der gezeigten Personen und Ihrer
Daten. Mit Absenden des Einschreibeantrages erklären Sie sich mit den
darin enthaltenen Richtlinien einverstanden. Alle rechtlichen Hinweise
können Sie unter dem Menüpunkt FAQ und Disclaimer noch einmal nachlesen.
Bei Fragen können Sie sich jederzeit per Mail an die Admins E-Mail oder Ihre/Ihren Dozent:in wenden.
Zu guter Letzt wünschen
wir Ihnen viel Erfolg und Spaß bei der Erkundung der einzelnen
Bausteine, der Absolvierung Ihres Seminars und der Videoanalyse
Die aktuellen UBRI-Kurse des WiSe 24/25, die über die PLattform laufen finden Sie unten. Die Kurse von Marius Harring, Daniela Lamby, Julia Peitz und Carla Schelle nutzen vor allem die Videobereiche.